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Andere wissenschaftliche Veranstaltungen

Forschungsseminare, -colloquien

36. Internationale Kriminologische Forschungswoche "Angewandte Kriminologie"

Vom 1. - 6. September 1986 veranstaltete das Institut zusammen mit der Société Internationale de Criminologie , Paris, in Tübingen die 36. Internationale Kriminologische Forschungswoche zum Thema "Angewandte Kriminologie" . Im Zentrum stand die Darstellung wissenschaftlich fundierter Methoden zur kriminologischen Erfassung und Beurteilung des einzelnen Straftäters in der Strafrechtspraxis im weitesten Sinne. Auf internationaler Ebene wurden von ca. 100 Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis aus 15 Nationen die Ergebnisse und Erkenntnisse aus Ländern mit unterschiedlichen sozialen, politischen und rechtlichen Systemen sowie deren Praxisrelevanz diskutiert und dabei auch die unmittelbare Anwendung der verschiedenen Methoden und Instrumentarien zur Erstellung einer kriminologischen Diagnose und Prognose bei Straffälligen demonstriert. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Auseinandersetzung mit Erkenntnissen zur Früherkennung krimineller Gefährdung bei Menschen, die noch nicht straffällig geworden sind, sowie die Darlegung praxisrelevanter Kriterien zur Prophylaxe. Diese Veranstaltung dokumentierte allerdings zugleich, wie wenig trotz einer weltweiten Prosperität kriminologischer Forschungen in der jüngsten Vergangenheit letztlich an unmittelbar praxisrelevanten Ergebnissen erarbeitet und für die kriminologische Erfassung und Behandlung des einzelnen Straffälligen bzw. für die individuelle Kriminalitätsprophylaxe fruchtbar gemacht worden ist. Die vorgetragenen Forschungsergebnisse konzentrierten sich weitgehend auf eine sog . "anwendungsbezogene Kriminologie" als Entscheidungsgrundlage für kriminalpolitische Problemstellungen bzw. auf die Arbeitsfelder von "klinischen" Kriminologen, die im wesentlichen mit einer forensisch-psychiatrischen bzw. -psychologischen Methodik in der Praxis tätig sind. Ein dem Tübinger Ansatz vergleichbares Instrumentarium zur kriminologischen Einzelfalldiagnostik suchte man dagegen vergeblich.

Sozialer Umbruch und Kriminalität in der früheren DDR und Osteuropa

Im Rahmen des oben erwähnten Forschungsprojekts hat das Tübinger Institut in Zusammenarbeit mit der Friedrich Ebert-Stiftung(internet-link: "http://www-fes.gmd.de/") und mit Unterstützung der DFG(internet-link: "http://www.dfg-bonn.de/") sowie des Justizministeriums Baden-Württemberg im Dezember 1991 eine Tagung über Sozialen Umbruch und Kriminalität in Deutschland und Osteuropa durchgeführt, an der neben allen in Deutschland in diesem Bereich tätigen Forschern Kriminologen aus Bulgarien, Polen, Rußland, der Tschechischen Republik und aus Ungarn teilgenommen haben. Dabei wurde unter anderem vereinbart, die Befragungen zum Sozialen Umbruch und zur Kriminalitätsentwicklung unter Koordination der Kriminologischen Forschungsstelle Berlin als sogenanntes "Metropolen-Projekt" auf Berlin und mehrere osteuropäische Metropolen (nämlich Budapest, Prag, Sankt Petersburg, Sofia und Warschau) auszuweiten. Die Erhebungen sind inzwischen abgeschlossen.

Methoden kriminologischer Längsschnittforschung und Datenanalyse

Im Herbst 1992 und im Frühjahr 1994 wurden mit methodisch orientierten Kollegen deutscher Kriminologischer Institute oder (anderer) Lehrstühle im Gästehaus der Universität zweitägige Kolloquien zu Methoden der quantitativen Analyse von kriminologischen Längsschnittdaten durchgeführt. Dabei ging es sowohl um einen Erfahrungsaustausch, als auch um die Erarbeitung von Lösungsstrukturen für die insbesondere bei der Auswertung von Längsschnittdaten auftretenden Probleme. Die Kolloquien sollen wegen des guten Anklangs fortgesetzt werden.

Workshop on Cross-National Longitudinal Research on Human Development and Criminal Behavior

Vom 18. - 26. Juli 1992 wurde das erste Internationale Symposium über Langzeit- und Kohortenforschung in der Kriminologie in Freudenstadt durchgeführt. Ziel des Symposiums war es, eine Bestandsaufnahme derartiger Forschungen in der Kriminologie durchzuführen, neuere Entwicklungen darzustellen und künftige Forschungsstrategien festzulegen. Bemerkenswert ist, daß es immerhin mehrere Jahrzehnte der Langzeitforschung bedurfte, bevor ein Symposium die Forscher der wichtigsten Projekte einmal zusammenbringen konnte. Insgesamt nahmen 60 Forscher aus aller Welt an diesem Symposium teil, die ihre Untersuchungen in China, Hong Kong, Japan, Schweden, Dänemark, Kanada, USA, Neuseeland, Holland, Belgien, Frankreich, Portugal, Italien, Griechenland, Großbritannien und Deutschland im Plenum und in Arbeitsgruppen vorstellten.

Kriminologische Tagungen der Kriminologischen Gesellschaft(en)

In der Vergangenheit wurden vom Institut aus mehrere Tagungen der Gesellschaft für die gesamte Kriminologie bzw. der Neuen Kriminologischen Gesellschaft auch mit jeweils 10 - 20 Referenten und 80 - 130 Teilnehmern teils voll organisiert, teils organisatorisch betreut. Dies erfolgte im Rahmen des Aufgabenbereichs als Geschäftsstelle der jeweiligen Vereinigung, teilweise aber auch deshalb, weil der Institutsdirektor in seiner Funktion als erster Vorsitzender der Gesellschaft für die gesamte Kriminologie bzw. als (Gründungs-)Präsident der Neuen Kriminologischen Gesellschaft insoweit in der Pflicht war.

Vom 8. - 10. Oktober 1987 fand in Tübingen die XXIV. (und letzte) Tagung der Gesellschaft für die gesamte Kriminologie statt, und zwar zum Leitthema "Kriminologie und Kriminalpolitik: Rechtspolitische Pläne und Entwicklungen im Spiegel kriminologischer Forschung".

Die erste Tagung der neugegründeten Neuen Kriminologischen Gesellschaft (NKG) vom 17. - 19. Oktober 1990 in Frankfurt zum Thema "Gewalt in der Gesellschaft - Ein Problem? - Zu den Ergebnissen der Gewaltkommission" wurde voll von Tübingen aus organisiert, die zweite Tagung der NKG am 15. November 1991 in Berlin zum Thema "Politisch-gesellschaftlicher Umbruch - Kriminalität - Strafrechtspflege" von Tübingen aus mitorganisiert; die dritte Tagung der NKG vom 8. - 10. Oktober 1993 in Freiburg zum Thema "Das Verbrechensopfer in Geschichte und Gegenwart" wurde schließlich nur im Rahmen des Aufgabenbereichs der Geschäftsstelle betreut.

Internationale Kriminologische Kongresse

Die Société Internationale de Criminologie (Internationale Kriminologische Gesellschaft mit Sitz in Paris) wurde 1937 in Italien als wesentlich europäisch determinierte Gesellschaft gegründet und trat erstmals 1938 öffentlich mit einem Kongreß in Rom in Erscheinung. Das Institut ist mit der SIC über das Direktorium und die Wissenschaftliche Kommission seit Jahren eng verbunden. Insbesondere wirkte der Direktor des Instituts verantwortlich an der Planung und Durchführung des 9. Internationalen Kriminologischen Kongresses in Wien 1983, des 10. Kongresses in Hamburg 1988 und des 11. Kongresses 1993 in Budapest mit. Das Institut diente zusammen mit der Geschäftsstelle der Neuen Kriminologischen Gesellschaft als europäischer Knoten für die letzten beiden Kongresse. Der Hamburger Kongreß hatte das Thema: "Die Kriminologie und ihre Konzeptionen: Kriminalität als Herausforderung, Strategien der Bewältigung" und wurde von rund 800 Teilnehmern aus 45 Ländern besucht. Der Budapester Kongreß war mit über 1100 Teilnehmern aus 55 Staaten der bisher umfangreichste und wirklich international am meisten beschickte Kongreß der SIC . Er hatte das der Umbruchsituation in Europa und anderen Regionen der Welt angemessene Thema: "Sozialer und politischer Umbruch und Kriminalitätsentwicklung - Eine Herausforderung auf dem Weg ins Dritte Jahrtausend -" . Die Planung und Abwicklung in 5 Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Ungarisch) sowie mit mehr als 300 Einzelveranstaltungen (von der Plenarsitzung bis zu sog. Papersessions) stellte (auch) an das Tübinger Institut und seine Mitarbeiter überproportionale Anforderungen.

Derzeit beginnen die Vorplanungen für den 12. Kongreß 1998(internet-link: "http://www.kic.re.kr/wcc-a.htm") , der in Asien stattfinden wird.

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Institut für Kriminologie - Stand 10. Oktober 1995 - ifk@uni-tuebingen.de(ifk@uni-tuebingen.de)




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Internet-Links



Friedrich Ebert-Stiftung(http://www-fes.gmd.de/)

DFG(http://www.dfg-bonn.de/)

12. Kongreß 1998(http://www.kic.re.kr/wcc-a.htm)